Zäme unterwegs - chronische Erkrankung und Schule
Etwa 10 - 20 % der Kinder und Jugendlichen im Schulalter sind von einer gesundheitlichen Einschränkung oder einer chronischen Krankheit betroffen. Die Schulen setzen sich dafür ein, die Schüler/innen im Schulalltag entsprechend zu betreuen. Der Schulärztliche Dienst der Stadt Zürich unterstützt Schulen und betroffene Familien.
In der Schule sicher betreut
Jedes Kind ist einzigartig. Das macht die Schule bunt und vielfältig. Ziel ist, dass die betroffenen Kinder möglichst umfassend am Schulalltag teilnehmen können. Dabei sollen sie sich in der Schule, auf dem Pausenplatz, im Hort, im Schwimm– und Sportunterricht, aber auch auf der Schulreise oder im Klassenlager sicher und wohl fühlen.
Als chronisch wird eine gesundheitliche Einschränkung dann bezeichnet, wenn sie über längere Zeit andauert. Dazu gehören beispielsweise Allergien, Asthma, Diabetes mellitus, Herzfehler, Muskelerkrankungen, Zöliakie und andere.
Informationsblätter zu chronischen Krankheiten
Der Schulärztliche Dienst hat zu einigen chronischen Erkrankungen Infoblätter erstellt, welche sich an Lehr- und Betreuungspersonen richten. Diese sind in alphabetischer Reihenfolge untenstehend als Download verfügbar.
Adipositas (starkes Übergewicht)
Starkes Übergewicht kann verschiedene Folgekrankheiten nach sich ziehen wie z. B. Gelenkschmerzen, Rückenprobleme, Bluthochdruck, Diabetes Typ 2 und andere mehr. Regelmässige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung tragen auch in Schule und Hort zur Vermeidung von Übergewicht und Gesundheitsschäden bei.
Asthma bronchiale
Asthma, eine Einengung der Atemwege, ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter. Sie kann sich in Anfällen äussern. Mit entsprechend abgestimmten Medikamenten meistern betroffene Kinder den Alltag in Hort oder Schule aber problemlos.
Diabetes mellitus Typ 1
Diabetes Typ 1 ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse zu wenig oder gar kein Insulin produziert. Kinder mit Diabetes benötigen eine lebenslange Behandlung mit Insulin, welche genau auf ihre Nahrungsaufnahme und auf ihr Bewegungsverhalten abgestimmt ist.
Epilepsie
Epilepsie beruht auf einer Funktionsstörung des Gehirns. Bei einem Anfall kommt es zu ungeordneten, gleichzeitigen Entladungen vieler Nervenzellen, einer Art «Gewitter im Hirn». Dank Medikamenten lebt der Grossteil der Betroffenen beschwerdefrei.
Herzfehler
Die Unterstützung, die Kinder mit angeborenem Herzfehler im Schul- oder Hortalltag brauchen, unterscheidet sich von Fall zu Fall. Einige haben kaum Einschränkungen, andere sind auf Medikamente oder Hilfsmittel angewiesen.
Krebserkrankung
Krebserkrankungen bei Kindern sind selten und meist heilbar. Trotzdem ist die Diagnose von Krebs für das Kind und seine Familie eine enorme Belastung und Heraus-forderung. Auch die Schule ist oft mit vielen Fragen konfrontiert.
Laktoseintoleranz
Laktoseintoleranz ist eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, die Beschwerden wie Blähungen oder Durchfall verursachen kann. Solche Beschwerden können durch eine Ernährungsumstellung vermieden werden.
Nahrungsmittelallergie
Bei Nahrungsmittelallergien reagiert der Körper unangemessen heftig auf eigentlich harmlose Substanzen in der Nahrung. Dies kann unterschiedliche Beschwerden hervorrufen wie z.B. Juckreiz, Ausschläge, Husten etc. In seltenen Fällen kann es zum lebensbedrohlichen Schockzustand kommen (Anaphylaxie).
Zöliakie / Glutenunverträglichkeit
Zöliakie ist eine chronische Erkrankung der Dünndarmschleimhaut. Bei Betroffenen reagiert der Körper überempfindlich auf Gluten (Klebereiweiss), das in den meisten Getreidesorten vorkommt. Einzig wirksame Therapie ist der konsequente Verzicht auf Gluten.
Frühzeitige Information
Damit die Schule ihre Aufsichts– und Obhutspflicht übernehmen kann, ist es wichtig, dass Eltern die Klassenlehr- bzw. Betreuungsperson über die medizinischen Bedürfnisse Ihres Kindes frühzeitig informieren. Vor allem für mögliche Notfallsituationen müssen diese wissen, was zu tun ist und wie die Verantwortlichkeiten geregelt sind.
Nehmen Sie Kontakt auf:
- Informieren Sie bitte die Klassenlehr- und die Betreuungsperson über die besonderen medizinischen Bedürfnisse Ihres Kindes.
- Ist Ihr Kind noch nicht im Kindergarten? Sind krankheitsbedingt Auswirkungen, wie z.B. Medikamentenabgabe, medizinische Notfälle, bauliche Anpassungen, möglich bzw. nötig? Nehmen Sie bitte mit der Kreisschulbehörde oder dem Schulärztlichen Dienst Ihres Schulkreises Kontakt auf.
Vorgehen in der Schule bei chronischer Erkrankung
In einer sorgfältigen Absprache zwischen Eltern, Kindern, Lehr- und Betreuungspersonen, sowie allenfalls mit der Schulärztin oder dem behandelnden Arzt des Kindes, werden der konkrete Bedarf des Kindes und die Möglichkeiten der Unterstützung geklärt und vereinbart. Lernen Sie das Angebot «Zäme unterwegs - chronische Erkrankung und Schule» kennen. Der Übersichtsflyer für Eltern (in verschiedene Sprachen übersetzt), eine Infomappe sowie das Video geben Ihnen relevante Informationen.
Der Elternflyer zum Angebot «Zäme unterwegs - chronische Erkrankung und Schule» wurde in verschiedene Sprachen übersetzt. Untenstehend sind die Flyer deutsch sowie nachfolgend diverse verfügbare Sprachen alphabetisch aufgelistet.
Video: Kinder mit chronischen Krankheiten in der Volksschule
Ansprechperson
Dr. med. Dorothea Schultz
Telefon +41 44 413 89 22